

Am 24. Januar 2025 hat der Moabiter Ratschlag e.V. im feierlichen Rahmen Elke Fenster, als Geschäftsführerin des Vereins, in den wohlverdienten „UNRuhestand“ verabschiedet. Zahlreiche Besucher*innen, Mitarbeitende und Vereinsmitglieder sowie die Menschen aus Politik, Verwaltung und Kooperationspartner*innen, kamen in dem imposanten Kirchenraum der Reformationskirche in Moabit zusammen. Die Bezirksbügermeisterin Stefanie Remmlinger und die Vorständin des Moabiter Ratschlag e.V., Jutta Leder würdigten in Rückblicken und vielen Anekdoten 25 Jahre Geschäftsführung durch Elke Fenster. Im moderierten Gespräch erinnerte Elke Fenster an die facettenreiche und kampfeslustige Geschichte des Vereins. Vom Aufbau des Moabiter Ratschlag über die Erschließung neuer Fachgebiete und Einrichtungen in Berlin Mitte, bis hin zu den mannigfaltigen Einflüssen in die Stadtteilarbeit und beteiligungsorientierten Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk. Getragen und ermöglicht wurde diese Entwicklung auch vom überzeugten Engagement der vielen von ihr genannten Wegbegleiter*innen.
Dieser umfassende Wissensschatz wird dem Verein auch weiterhin erhalten bleiben, denn Elke Fenster geht und bleibt: im Vorstand des Moabiter Ratschlags wird sie dem Verein beratend erhalten bleiben und gemeinsam weiterentwickeln.
Der Abend war aber nicht nur ein Abschied. Mit großer Freude wurde Aninka Ebert als neue Geschäftsführerin des Moabiter Ratschlag e.V. willkommen geheißen. Sie kennt die Arbeit des Moabiter Ratschlag aus ihrer zurückliegenden Tätigkeit als Nachbarschaftskoordinatorin. In Ihrer Rede betonte sie die Wurzeln des Vereins in seinem Anspruch auf Mitgestaltung des Gemeinwesens. Ihre Nachfolge beginnt in einer Zeit drohender Kürzungen und gleichzeitig angespannten gesellschaftlichen Atmosphäre. Dem möchte sie einerseits durch Stärkung der Mitarbeiter*innen und Teams begegnen. Die Wirksamkeit des Vereins soll durch eine gemeinsame auf Diversität orientierte Haltung gestärkt werden.
Schließlich wurden die Mitarbeitenden der Stadtrand gGmbH begrüßt. Der Moabiter Ratschlag ist seit Dezember 2024 deren alleiniger Gesellschafter. Aninka Ebert hat am 1. Januar 2025 die Nachfolge der langjährigen Geschäftsführerin Angelika Vahnenbruck übernommen. Die Stadt-Rand gGmbH betreibt eine Selbsthilfe- Kontakt- und Beratungsstelle, eine Kontaktstelle PflegeEngagement und arbeitet in Projekten mit Menschen mit Fluchterfahrung und Migrationshintergrund im Rahmen von Gesundheit, Selbsthilfe und Nachbarschaftsarbeit. Mit dem Moabiter Ratschlag verbindet ihn seine über 25 jährige Geschichte und die am Gemeinwesen orientierte Zusammenarbeit in Moabit.
Während des Abends waren Wünsche und Erinnerungen geschrieben und kreativ gestaltet worden. Es wurde von der Künstlerin Christiane Keppler am Ende zu einem großen Buch gebunden und an Elke Fenster übergeben.
Gemeinsam wurde (k)ein Abschied gefeiert, am Buffet geschlemmt und viel erzählt, denn Wegbegleiter*innen aus drei Jahrzehnten Wirkungsgeschichte feierten an diesem Abend auch ein Wiedersehen. So wurde das Tanzen fast vergessen, doch die Live-Musik der Bardomaniacs war mitreißend genug, um schließlich doch noch auf das Parkett zu locken.
Glücklich, müde und voller Zuversicht auf neue Lebensphasen und Herausforderungen gingen schließlich auch die Letzten in die späte Nacht nach Hause.
Elke Fenster: „Ich bin immer noch überwältigt von diesem schönen Abend und weiß eigentlich gar nicht, wie ich allen danken kann.“
Liebe Elke, wir danken dir! Für 25 Jahre deiner Kraft und deiner Klugheit, mit der du die Arbeit des Vereins geführt und die Beteiligungsstrukturen des Bezirks geprägt hast.
Schöne Bescherung
Die Stadtschloss-Kids erhielten Dank des Aufrufes der Stiftung „Berliner helfen e.V.“ und der großen Spendenbereitschaft der Berliner*innen zum Jahresanfang ein wundervolles Geschenk:
5000 € zur Sicherung der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Beusselkiez!
Kinder, Eltern und Mitarbeiter*innen können es kaum fassen!
Trotz zunehmender Armut und wachsender Zukunftssorgen bei Kindern und Familien sparen Senat und Bezirke weiter an der sozialen Infrastruktur: an der Ausstattung von Kitas, Schulen und Freizeiteinrichtung, an Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten, an notwendigen Zuschüssen zur Sicherung der Teilhabe an Kultur, Sport und öffentlichem Nahverkehr.
Die großzügige Spende sichert bei den Stadtschloss-Kids auch in diesem Jahr ein sechswöchiges attraktives Sommerferienangebot. Vor Allem aber erlaubt diese Zuwendung im Alltag der Kinderetage eine angemessene Personalausstattung, um bei steigenden Besucher*innenzahlen und wachsenden Bedarfen allen Kindern mit und ohne Beeinträchtigung weiterhin die individuell notwendigen Hilfen zu gewährleisten.
Danke an Frau Götze als Initiatorin (Redakteurin bei der Berliner Morgenpost)!
Danke an die Stiftung „Berliner helfen“!
Danke an die Spender*innen!
Mit dem Senatsbeschluss vom 26.11. steht fest: Dieser Haushalt ist ein drastischer Einschnitt in die Sozialstruktur Berlins. Jetzt, da die Zahlen vorliegen, sehen wir: Die freien Einrichtungen, Initiativen und Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Jugend und Soziales stehen vor einer teilweise dramatischen Situation. Mehr Informationen auf Parität Berlin.
Stellungnahme:
Der Moabiter Ratschlag bekennt sich solidarisch mit allen sozialen Einrichtungen und fordert:
⁃ Stärkung statt Kürzungen im Sozialen Bereich!
⁃ Stärkung von Fachkräften für die Qualität ihrer Arbeit!
In allen sozialen Einrichtungen Berlins herrscht zur Zeit große Verunsicherung. Auch wir im Moabiter Ratschlag wissen nicht, ob und welche Angebote für Kinder, Jugendliche, die Nachbarschaft und Hilfesuchende im kommenden Jahr weitergeführt werden können.
Die Nutzer*innen unserer vielfältigen Angebote fragen sich, ob ihre vertrauten Orte bestehen bleiben. Die Fachkräfte können nicht sicher sein, ob sie ihre Stellen behalten können. Kursleiter*innen und Kooperationspartner*innen, wissen nicht, ob sie im nächsten Jahr ihr Angebot fortführen können.
Wie kann das sein?
Der Senat von Berlin und die Bezirke kündigen an, dass die Träger von Sozialen Angeboten im kommenden Jahr weniger Geld erhalten. Es wird nicht gesagt, wo genau eingespart werden soll. Sicher ist nur, dass es jeden Träger, jede Einrichtung und jedes Angebot treffen kann. Bis Dezember soll es mindestens dauern, bis die Entscheidung hierüber mitgeteilt wird.
Wir sind wütend.
Kurz vor Jahresende und in eine Zeit der tiefgreifenden Veränderungen, der Krisen und existenziellen Verunsicherung, die den Zusammenhalt bedrohen, stehen Menschen vor Kündigungsdrohung, Ratsuchende vor verschlossenen Türen. Kinder und Jugendliche verlieren ihre sicheren und sie stärkenden Orte. Diese Situation verstärkt die zunehmende Spaltung der Gesellschaft. Die erneute Diskussion um Kürzungen ist eine Zumutung.
Nach den Protesten in 2024 wurde versprochen, dass für 2025 alles sicher ist.
Die Träger von Sozialen Angeboten leben von der Kontinuität, denn die Grundlage ihrer Arbeit ist Vertrauen. Hierfür brauchen sie Planungssicherheit, Verlässlichkeit und gute Fachkräfte. Stattdessen werden sie hingehalten und der Unsicherheit ausgeliefert. Dabei fängt die Soziale Arbeit seit Jahren die zunehmende Spaltung der Gesellschaft und die wachsenden Bedarfe auf.
Berlin braucht Soziale Arbeit. Soziale Arbeit braucht Wertschätzung!
WIR SIND DABEI!
Großkundgebung
Kürzungen im sozialen Bereich gefährden uns alle – Freie Träger sind #wichtigeralsdudenkst
WER? AWO, Caritas, Diakonie, Paritätischer Berlin mit DGB, Landesjugendring und weiteren Partnern
WANN? 5. Dezember 2024, 13.00 Uhr – 15.00 Uhr
WO? Abgeordnetenhaus Berlin
WIR SIND DABEI!
Großkundgebung
Berlin ist #unkürzbar, Umverteilung jetzt!
WER? Bündnis #unkürzbar
WANN? 22. Februar, ab 14.00 Uhr
WO? Rotes Rathaus
Im Rahmen unserer Familiennacht am 12.10.2024 im Stadtschloss Moabit war Herr Keller, der Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit von der Partei „Die Linke“, eingeladen.
Eltern und Kinder überreichten ihm eine lange Schlange von Postkarten (insgesamt bereits 112), um ihrer großen Sorge wegen der bevorstehenden Kürzungen Ausdruck zu verleihen.
„Bei Kindern und Jugendlichen darf nicht gespart werden! Immer mehr Familien leben in Armut. Der Unterstützungsbedarf steigt. Gut ausgestattete Jugend- und Nachbarschaftszentren sind dringend erforderlich. Schulessen und Kitabetreuung müssen kostenlos bleiben. Wir brauchen einen Solidaritätsbeitrag der Reichsten!“