Das Team der Mobilen Stadtteilarbeit ist in der Moabiter Nachbarschaft unterwegs. Unser Tätigkeitsgebiet erstreckt sich vom westlichen Huttenkiez bis zur Europa-City im Osten des Stadtteils.
Im Beussel- und Huttenkiez trennen zahlreiche Straßen und Gewerbeanlagen die Nachbarschaften voneinander. Die geringe Anzahl an Grün- und Freiflächen und ihre Vermüllung laden wenig dazu ein, sich in den Kiezen aufzuhalten. Die vergangenen Monate habe die Wichtigkeit von wohnortnahen Grün- und Freiflächen und von Orten der Begegnung deutlich gemacht.
Der dichtbebaute Waldstraßenkiez hat in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen. Eine gute Infrastruktur, die Aufwertung der Spielplätze, mehrere Orte der Begegnung sowie kleine Initiativen haben dazu beigetragen. Die verkehrsberuhigte Waldstraße lädt auf ihrem breiten Mittelstreifen Nachbar*innen zum Verweilen ein. Doch auch hier werden die Folgen der Pandemie erkennbar.
Obwohl die Kieze nur wenige Gehminuten voneinander entfernt liegen, findet bisher wenig Miteinander statt. Ziel der Mobilen Stadtteilarbeit ist es auch, die unterschiedlichen Wohn- und Lebenswelten einander näher zu bringen und Übergänge zu schaffen.
Durch mobile nachbarschaftliche Aktionen an verschiedenen Standorten im Gebiet sollen Gelegenheiten zur Begegnung und Anlässe zum Austausch geschaffen werden. Die Angebote stoßen eine gemeinschaftliche Entwicklung der Nachbarschaft an und tragen so zur positiven Gestaltung des Wohn- und Lebensumfeldes bei.
Das mitten in den drei Kiezen gelegene Stadtschloss Moabit in der Rostocker Straße 32 dient der Mobilen Stadtteilarbeit als Ankerpunkt. Im Stadtschloss-Treff könnt ihr uns immer mittwochs persönlich sprechen.
Rund um den Fritz-Schloss-Park und östlich der Stromstraße reicht unser Projektgebiet von der Lehrter Straße bis nach Alt-Moabit. Das Besondere an Moabit Ost ist sein ausgeprägter Facettenreichtum, ein Aufeinanderprallen von unterschiedlichsten Lebensrealitäten. Besonders deutlich wird dieser Clash bei der genaueren Betrachtung der Gewerbetreibenden, Initiativen und Vereinen der unterschiedlichen Orte. Um einen Eindruck von den Gebieten zu bekommen, möchten wir uns hier vier Kieze näher anschauen.
Der Stephankiez hat sich heute zu einer beliebten Wohngegend für junge Familien entwickelt. Mit dem Sport- und Spielplatz auf dem Stephanplatz, den kleinen Cafés rund herum und der Bruno-Lösche-Bibliothek um die Ecke lässt der Kiez kaum Wünsche offen. Als mobiles Team sind wir jeden Dienstag von 16 bis 18 Uhr vor Ort um gemeinsam mit Anwohnenden, Interessierten und Engagierten Aktionen durchzuführen.
Der Fritz-Schloss-Park erstreckt sich südöstlich des Stephankiezes, parallel zur Rathenower Straße – das grüne Herz von Moabit-Ost. Als zentraler Ort der Naherholung ist hier niedrigschwellige Begegnung mit unterschiedlichsten Anwohner*innen möglich. Mit dem Coffee-Bike kommen wir hier mit einer Vielzahl von Nachbar*innen ins Gespräch. Viele weitere gemeinwohlorientierte Initiativen sind dort angrenzend beheimatet, der Moabiter Kinderhof, das Zillehaus mit seinem Jugendklub und dem Familienzentrum Moabit-Ost.
Südlich des Parks befindet sich die Zillesiedlung. Sie ist ein Ort, der, außer für Anwohnende, nicht viel Raum zur Begegnung bietet. Als mobiles Team finden wir die Claire-Waldoff-Promenade besonders spannend und möchten in der kommenden Zeit ein Format schaffen, das Begegnung nicht nur vereinfacht, sondern auch unterhaltend gestaltet.
Die Lehrter Straße, mit dem B-Laden als Nachbarschaftsort, bietet den Übergang zum jüngsten Moabiter Kiez – der Europacity. Nördlich des Hauptbahnhofes jagt eine verglaste Gebäudefront die nächste, neben Bürogebäuden und Hotels siedeln sich hier Bauunternehmen und andere Großkonzerne an. Nachbarschaftliche Orte fehlen hier komplett. Die beiden Künstler*innen Nora Spiekermann (Offener Kanal Europa) und Yves Mettler (Am Rand von Europacity) zählen zu den wenigen Akteuren vor Ort, die bereits verschiedene kulturelle Aktionen für die Nachbarschaft veranstaltet haben und sich für mehr Teilhabe und gemeinwohlorientierte Angebote einsetzen.